Walther Nernst

deutscher Physiker und Physikochemiker; Nobelpreis 1920 für Chemie; Mitbegründer der physikalischen Chemie; u. a. Entdecker der nach ihm benannten thermo- und galvanomagnetischen Effekte und Mitentwickler des Bechstein-Nernst-Flügels; Veröffentl. u. a.: "Theoretische Chemie vom Standpunkte der Avogdroschen Regel und der Thermodynamik"

* 25. Juni 1864 Briesen/Westpr.

† 18. November 1941 Gut Ober-Zibelle bei Muskau/Oberlausitz

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 37/1946

vom 2. September 1946

Wirken

Walther Nernst wurde am 25. Juni 1864 in Briesen (Westpreußen) geboren. Er besuchte das Gymnasium in Graudenz und studierte in Zürich, Berlin, Graz und Würzburg physikalische Chemie, danach wurde er Assistent von Wilhelm Ostwald, dem Begründer der Jonentheorie, an dessen Laboratorium in Leipzig. Im Jahre 1891 erhielt er einen Ruf nach Göttingen. Hier schuf er das Institut für physikalische Chemie, nach dessen Eröffnung, 1894, er ordentlicher Professor wurde. Er folgte 1905 einem Ruf an die Berliner Universität und gestaltete hier das chemische Institut in der Bunsenstraße zu einer Forschungsstätte für physikalische Chemie um. Er ist der Erfinder der nach ihm benannten Nernstschen elektrischen Glühlampe.

Nachdem sich N. eingehend mit biologischen Fragen wie mit der Theonie der elektrischen Nervenströme befaßt hatte, widmete er sich dann besonders dem Studium der galvanischen Stromgebiete, der Elektroyse und dem Problem der Lösung chemischer Gleichgewichte. ...